Gewaltfreie Kommunikation

Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein Kommunikationsprozess, den Dr. Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015), Psychologe und Konfliktmediator, in den 1960er Jahren in den USA entwickelte. Rosenberg gründete das CNVC (Center for Nonviolent Communication), in dem er bis zu seinem Tod selbst wirkte, ausbildete, und von dem aus er die GFK in die ganze Welt getragen hat.

„Gewaltfreie Kommunikation (GfK) ist eine Art des Umgangs miteinander, die den Kommunikationsfluß erleichtert, der im Austausch von Informationen und im friedlichen Lösen von Konflikten notwendig ist. Der Fokus liegt dabei auf Werten und Bedürfnissen, die alle Menschen gemeinsam haben, und wir werden zu einem Sprachgebrauch angeregt, der Wohlwollen verstärkt. Ein Sprachgebrauch, der zu Ablehnung oder Abwertung führt, wird vermieden.

Gewaltfreie Kommunikation geht davon aus, daß der befriedigendste Grund zu handeln darin liegt, das Leben zu bereichern und nicht aus Angst, Schuld oder Scham etwas zu tun. Besondere Bedeutung kommen der Übernahme von Verantwortung für getroffene Entscheidungen zu sowie der Verbesserung der Beziehungsqualität als vorrangigem Ziel.

Durch die Gewaltfreie Kommunikation werden Sie verstehen, dass …

  • alles, was ein Mensch jemals tut, ein Versuch ist, Bedürfnisse zu erfüllen;
  • es für alle Beteiligten förderlicher ist, Bedürfnisse durch Kooperationstatt durch Konkurrenz zu erfüllen;
  • es Menschen von ihrer Natur her Freude bereitet,zum Wohlergehen anderer beizutragen, wenn sie das freiwillig tun können.

Die Gewaltfreie Kommunikation bietet Ihnen die Gelegenheit…

  • Verbindungen mit anderen Menschen zu schaffen, die für Sie befriedigender sind;
  • Ihre Bedürfnisse auf eine Weise zu erfüllen, die Ihren Werten und denen anderer gerecht wird;
  • Vergangene Erfahrungen und Beziehungen, die schmerzvoll oder erfolglos waren, zu heilen.

Die Fähigkeiten der Gewaltfreie Kommunikation werden Sie dabei unterstützen…

  • Schuldgefühle, Scham, Angst und Depression aufzulösen;
  • Ärger und Frustration umzuwandeln in den Aufbau von Partnerschaften und Kooperationen;
  • Lösungen zu finden, die auf gegenseitiger Rücksichtnahme, Respekt und Konsens basieren;
  • Bedürfnisse so zu erfüllen, dass sie bereichernd wirken, sei es im persönlichen Leben, in der Familie, der Schule, der Nachbarschaft und in der Gesellschaft.“

(Marshall B. Rosenberg (2004). Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens.)

„Giraffensprache“

Die Giraffe ist ein Symboltier der GFK. Sie hat ein sehr großes Herz und einen langen Hals, der ihr einen guten Überblick ermöglicht. Um Lernenden einen spielerischen Zugang zur gewaltfreien Sprache zu bieten, verwendete Marshall Rosenberg Handpuppen: Giraffen für gewaltfreies, empathisches Zuhören und Mitteilen und Wölfe für „gewaltvolles“ Hören und Sprechen. Nach diesem Verständnis ist Gewaltfreie Kommunikation auch die Kunst, von „Wölfisch“ in „Giraffisch“ zu übersetzen.